2015
Kaunertal / Österreich
Die Bauarbeiten haben mit 01. März 2012 begonnen und wurden 2016 abgeschlossen. Der neue Kraftabstieg besteht aus einem Wasserschloss, einem 60 % geneigten Druckschacht und einer Flachstrecke, die vor dem Krafthaus Prutz in die bestehende Rohrleitung einbindet. Der neue Druckschacht wird in der Lage annähernd parallel zur Trasse des bestehenden Druckschachts, jedoch in einer tieferen Lage im Berg, verlaufen.
Der Neubau des Wasserschlosses erfolgt in unmittelbarer Nähe des bestehenden Wasserschlosses, wobei die bestehende Wasserschloss-Oberkammer in das Gesamtsystem des neuen Wasserschlosses integriert wird. Mit den Bauarbeiten wurde die Arge Swietelsky Kaunertal beauftragt.
Arbeiten im Baubereich Prutz:
- Konventioneller Ausbruch (NÖT) der Flachstrecke, der Schachtfußkaverne sowie aller Zufahrts- und Verbindungsstollen
- Montage der Tunnelbohrmaschine (TBM) im Bereich der BE-Fläche Prutz
- Auffahren des Druckschachtes mit der Tunnelbohrmaschine
- Deponierung des Ausbruchmaterials in der Deponie Runserau
- Montage und Hinterbetonieren der Panzerung in der Flachstrecke Anschluss an den Bestand
Aufgrund der sehr hohen dynamischen, mechanischen und statischen Belastungen die auf den Triebwasserweg wirken, wird dieser auf einer Länge von insgesamt ca. 2300 m durch eine Stahl-Panzerung verstärkt. Der Spalt zwischen der Stahlpanzerung und dem Hinterfüllbeton wurde mit Mikrozement verpresst.
Projektanforderungen
- Für die Ringspaltverpressung war ein feines mineralisches Injektionsbindemittel (Mikrozement) zu verwenden. Dieses unterscheidet sich von herkömmlichen Bindemitteln durch seine Feinheit (Größtkorn-Durchgangswert d95 < 9.5 μm und Blaine-Wert > 15.000 cm²/g).
- Auf Grund ihrer geringen Teilchengröße muss ein hohes Penetrationsvermögen in Rissen und Spalten erreicht werden.
- Die mineralogische Zusammensetzung soll eine Anwendung bei hohen Sulfatgehalten ermöglichen.
Beschreibung der Injektionsarbeiten
- In der Panzerung sind alle 12 m jeweils 4 Injektionsöffnungen. Das Mischen erfolgt mit einem Kolloidalmischer und anschließend wird über 4 Pumpen mit 4 Schläuchen bei 15 -25 Bar der Mikrozement injiziert. Dabei werden Injektionsdruck und -menge aufgezeichnet. Abbruchskriterien sind Injektionsenergie, Druck und Menge.
Sika Lösung
- Injektion von Sika® InjectoCem R-95
W/Z Wert: 0.9
Fließmitteldosierung: 1,2% Sikament FF-86
Projektbeteiligte
Bauherr und Planer
TIWAG - Tiroler Wasserkraft AG
Projektleiter: DI Johannes Pircher, DI Paul Bonapace
Eduard-Wallnöfer-Platz 2, 6020 Innsbruck
Verarbeiter
Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG
Bauleiter: DI Raimund Bartl
Innsbrucker Bundesstraße 61, 5020 Salzburg
Abbildungen
Tiwag, Swietelsky Tunnelbau, Sika