1910: Wie alles begann
1910 gründete Kaspar Winkler seine erste Firma. Seine ersten Erfindungen waren Produkte für den Schutz und die Reinigung von Granit (Conservado, Purigo) sowie ein Abdichtungsmörtel, genannt Sika. 1911 ließ er seine zweite Firma als Kaspar Winkler & Co. ins Handelsregister eintragen.
Aller Anfang ist schwer
Sein erstes Produkt erfand Kaspar Winkler 1910. Der Durchbruch ließ jedoch ein paar Jahre auf sich warten. Sika-1, ein Zusatzmittel zur Erhöhung der Dichtigkeit, brachte dann bei der Abdichtung des Gotthard Tunnels den erwünschten Erfolg.
Hochkonjuktur
Nach dem zweiten Weltkrieg boomte die Wirtschaft weltweit. Sika gründete Gesellschaften rund um den Globus, wie z.B. in Schweden und Kuba.
Die Industrie - Ein neuer Markt
Sika’s Produktpalette erweiterte sich ständig. Eine aussergewöhnliche Erfindung war Sikaflex, das den Einstieg in den Industriemarkt ermöglichte.
Schnelles Wachstum
Beinahe jedes Jahr wurde eine neue Sika Gesellschaft gegründet. Durch die weltweite Präsenz konnte in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erzielt werden.
Nach schwierigen ersten Jahren, vor allem während des ersten Weltkriegs, gelang der Durchbruch 1918, als die Schweizerischen Bundesbahnen erfolgreiche Versuche mit Sika-1 bei der Abdichtung der Tunnels an der Gotthardstrecke absolvierten. Genau zur richtigen Zeit: Mit der Umstellung des Bahnbetriebes von Kohle auf Elektrizität wurde das Thema sehr wichtig.Danach versuchte die Kaspar Winkler & Co. ihr Glück im Ausland.
1921 gelang es, eine kleine Tochtergesellschaft mit eigener Produktion in Süddeutschland zu gründen. Ein Mangel an Führungskräften und ungenügende Verbindungen erschwerten eine weitere Expansion. Dem wurde durch die Einstellung eines Direktors für Auslandgeschäfte abgeholfen.Dieser gründete von 1926 bis 1928 Gesellschaften in England, Italien und Frankreich. Geschickt ausgehandelte Verträge machten es unmöglich ihn zu entlassen.
1928 trat Fritz Schenker, der Schwiegersohn von Kaspar Winkler, in die Geschäftleitung der Firma ein. Er machte seinem Schwiegervater sehr schnell klar, dass die Verträge mit seinem Direktor für die Firma sehr unvorteilhaft waren.So prozessierten die Parteien 3 Jahre lang.
1932 wurde folgendes beschlossen: Der Direktor für Auslandgeschäfte behielt die Deutsche und Italienische Tochtergesellschaft und die Markenrechte in zahlreichen anderen europäischen Ländern. Dadurch wurde der europäische Markt geteilt. Schenker verfolgte weiterhin zielstrebig die weltweite Expansion. Und so war die Sika 1935 bereits in Europa, Südamerika und Asien vertreten.
Während des zweiten Weltkrieges steigerten die Sika Gesellschaften ihre Produktionen. So entstanden die Zusatzmittel für den Bunkerbau in der Schweiz und in den von den Deutschen besetzten Gebieten. Aber auch für die Betonschiffe, welche die Alliierten für den Transport von Kriegsmaterial für eine allfällige Landung in der Normandie benutzen wollten.
Während des Booms in den 50er und 60er Jahren wurden neue Gesellschaften von Schweden bis Kuba gegründet. Ein zweiter Generationenwechsel kündigte sich in der Schweiz an. Romuald Burkard trat in die Firma ein. In der Zeit zwischen seinem Eintritt und dem Tod seines Schwiegervaters Fritz Schenker 1971, übernahm Burkard allmählich die Führung der Firma, welche 1968 mit der Sika Finanz AG eine einheitliche Firmenstruktur bildete.
Wie auch immer, während der Konjunkturüberhitzung in den späten 60er Jahren, schlitterte die Sika in eine ernste Krise: Der neue Produktionsstandort in Düdingen verzeichnete ernste Startschwierigkeiten und rutschte in die roten Zahlen; die Abläufe einiger Gesellschaften waren nicht kostendeckend; in Deutschland und Skandinavien zeichneten sich Garantiefälle ab. Die Situation war sehr bedrohlich: Sika konnte den Konkurs gerade noch abwenden.
Durch die Rationalisierung der Führungsstruktur und das Zusammenführen aller Gesellschaften unter die gemeinsame Führung der Sika Finanz AG, wurde
verhindert, dass Anteile der Firma von grossen Chemie- oder Baukonzernen übernommen werden konnten.
Die Hauptanteile der Firma sind bis heute im Besitz der Familie Burkard-Schenker.
Die 70er Jahre waren nicht die erfolgreichsten. Durch enorme Anstrengungen gelang es Sika sowohl die internen Probleme zu lösen wie auch die Schwierigkeiten, hervorgerufen durch die schwere Rezession von 1973 bis 1976, zu überwinden. Die Krisenjahre stärkten den sogenannten „Sika Spirit“. Dieses in der Krise hervorgerufene Schlagwort ist heute wieder in aller Munde. Es steht für die Einstellung der Mitarbeitenden und beruht auf Solidarität und Optimismus der Firma gegenüber. In der Mitte der Krise waren die Mitarbeitenden in der Schweiz sogar bereit Lohnkürzungen hinzunehmen. Diese wurden nach der Erholung in der zweiten Dekade schnellstmöglich wieder aufgehoben.
Ein Produkt das bereits 1968 entwickelt wurde und bis anhin nur geringen Verkaufserfolg aufweisen konnte, wurde zum Bestseller. Sikaflex, ein elastischer 1-Komponenten Polyurethanklebstoff.
Durch den vielseitigen Klebstoff Sikaflex eröffnete sich Sika in den 80er Jahren ein neuer Geschäftsbereich: Die Autoindustrie. Dadurch öffnete sich Sika und ging weg von ihrer traditionellen Ausrichtung auf die Bauchemie.
Die Ausweitung des Sortimentes verhalf zu Stabilität während Krisenzeiten und verschaffte gleichzeitig weltweite Präsenz. Durch die Übernahme der Lechler Chemie in Stuttgart 1982, stieg die Zahl der Mitarbeitenden auf einen Schlag von 3000 auf 4000.
In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts boomte die Wirtschaft in fast allen Industrienationen. Sika profitierte auch davon und überschritt die Umsatzschwelle von einer Milliarde Franken im Jahre 1989.
In keinem anderen Jahrzehnt gründete Sika mehr Gesellschaften im Ausland als in der Zeit zwischen 1990 und 1995. 16 neue Tochtergesellschaften kamen hinzu. Vor allem in Asien, Osteuropa und Lateinamerika konnte Sika ihre Präsenz weiter stärken. Trotzdem waren die 90er ein schweres Jahrzehnt. Schwache Wirtschafts- und Ertragslage infolge zunehmender Konkurrenz und steigender Rohstoffpreise mussten bewältigt werden. Sika löste das Problem durch Rückzug aus unrentablen Nicht-Kerngeschäften wie das Bauen von Robotern zur; Sanierung von Abwasserleitungen oder die Herstellung von Strassenbauprodukten. Sika verkaufte beinahe ihr Foliengeschäft an Sarna. Die gleiche Sarna wurde 10 Jahre später ein Mitglied der Sika Gruppe. Diese auf Folien spezialisierte Firma wurde 2005 von Sika übernommen.
Vom Fundament bis zum Dach
Ab 2000 wurden die Kernkompetenzen zusammengefasst unter: Dichten, Kleben, Dämpfen, Verstärken und Schützen. Sika strebte die Marktführerschaft an vom Fundament bis zum Dach. Das 2000 auf den Markt gebrachte Betonzusatzmittel Sika ViscoCrete erwies sich als Verkaufsschlager. Auch in anderen Geschäftsbereichen boomte das Geschäft und erreichte 2006 den Höhepunkt; der Umsatz stieg um mehr als einen Drittel.
Gegen Ende dieser Dekade wurde auch Sika in den Strudel der weltweiten Wirtschaftskrise hineingezogen. Trotz Rezession konnte Sika ihren Marktanteil jedoch praktisch überall erhöhen. Auf der Schwelle zum 100-jährigen Jubiläum stand Sika gut gerüstet da für die Zukunft.
Seit 2015 hat Sika 25 Firmen akquiriert, 11 Ländergesellschaften und 44 neue Standorte eröffnet. Kern des Geschäfts von Sika sind das Innovationsmanagement,
der Fokus auf die Entwicklung von Qualitätsprodukten und die jeweils beste Lösung für Kunden. Schnelle Applikationen, weniger Arbeitsschritte, Gesundheit für die Anwender und Nutzer sowie eine lange Lebensdauer sind wichtige Kriterien bei der Produktentwicklung von Sika.
Sika ist bekannt für qualitativ hochwertige Bau- und Industrielösungen, die stets den aktuellen unabhängigen Prüfungen, Normen und Verordnungen entsprechen. Dies gibt den Kunden die Sicherheit der Zusammenarbeit mit einem Qualitätshersteller und Marktführer.